In
amerikanischen Volkssagen wurde behauptet, dass diese langhaarige Katzen wilde
Jäger waren und ihre übergroßen Pfoten dazu benutzten, lebende Fische aus den
Flüssen zu fangen.
Die
Polydaktylie entwickelte sich durch eine spontante Mutation vor vielen, vielen
Jahren in wilden Maine Coons, die im Staate MAINE/ Nordamerika lebten. Die
ersten polydaktilen Katzen schienen mit ihren Extrazehen recht glücklich gewesen
zu sein, weil die Mutation nicht ausstarb, wie das mit vielen unpraktischen
Mutationen geschieht. Die Eigenschaft wurde weitergegeben und verbreitete sich
unter den sogenannten "Coon Katzen" Maines. Diese genetische Spezialität ist
auch heute noch immer in den wilden Coons zu finden.
Die Katzen mit den
Extrazehen haben wohl tatsächlich einen Vorteil gegenüber normalen Pfoten: Sie
tragen SCHNEESCHUHE! Sie haben in den harten Wintern Maines und Canadas wirklich
eine bessere Chance, in Eis und Schnee zu überleben. Multifunktionelle
Extra-Haken, um auf eisigen Felsen und Baumstämmen zu klettern, oder um besser
Fische und Mäuse zu fangen, größere Pfoten, die nicht so leicht im Schnee
versinken, oder einfach die bessere Bodenhaftung bei jeder Witterung.
Polydaktylie
ist keine Mißbildung, wie oft fälschlich behauptet wird. Es verursacht weder
Schmerzen, noch führt es zur Gehunfähigkeit. Es ist keine Qualzucht, wie
deutsche Wissenschafter behaupten und sie führt auch nicht zum Tode des Tieres.
Im Gegenteil: polydaktile Lebewesen, ob Mensch oder Tier, haben gelernt, die
zusätzlichen Finger oder Zehen sinnvoll einzusetzen. Es ist kein Geheimnis, daß
polydaktile Maine Coons wesentlich flinker und wendiger sind als ihre
schmalfüßigen Schwestern und Brüder. Sie haben einen kräftigeren Knochenbau und
sind geschickte Kletterer, wesentlich mutiger und absolut begnadete Jäger.
Beute, einmal gefangen, entschlüpft diesen Pfoten nie mehr, weil sie komplett
umfaßt wird.
Im Staate
Maine sind diese Schneeschuhkatzen als Haustiere sehr beliebt, wenn nicht sogar
die EINZIG WAHRE Maine Coon, wenn man den Mainer fragt.
Jahrhundertelang - so wird
überliefert- war die polydaktile Maine Coon der Inbegriff der Maine Coon
Katze. Erst den Züchtern der Neuzeit war es vorbehalten, diese Katze als
Mißgeburt zu diskreditieren und sie als Gesundheitsrisiko aus den Reihen der
Zuchtkatzen zu entfernen. Dabei wurde ein wichtiger Faktor gänzlich übersehen:
In ungezählten Pedigrees tauchen unter den Vorfahren polydaktile Katzen auf,
ohne Auswirkung auf die Gesundheit oder Beweglichkeit unserer Katzen zu
haben....
Polydaktile
Maine Coons sind heutzutage schon wieder öfters in der Zucht anzutreffen, vor
einigen Jahren hatten nur wenige Catteries in Deutschland und weltweit
polydaktile zuchtfähige Katzen - weil der Maine Coon Standard die Mehrzehigen
aus der Champions-Kategorie ausschließt. Der Grund dafür ist, dass das Gen, das
die Vielzehigkeit verursacht, sehr unterschiedlich wirkt. Obwohl es ein
dominantes Gen ist, tritt es nur bei etwa 50 % der Kitten auf und kann bei der
am meisten vorkommenden Form der Polydactylie (der variablen Form) bei jedem der
Wurfgeschwister anders aussehen - ist also unterschiedlich in der Ausprägung.
Da das Gen für
Polydaktilie ein dominantes Gen ist, ist es möglich, es aus einer Linie
herauszuzüchten. Genauso muss, damit Poly`s fallen, mindestens ein Elternteil
eingesetzt werden, das Polydaktilie hat. Das Polygen ist keine rezessive
Eigenschaft, also muss es in irgendeiner Form vorliegen, wenn Poly-Jungtiere
fallen sollen. Es wurde bei Poly-Züchtern beobachtet, dass die Jungtiere ohne
Poly bei einem Poly-Elternteil einen scheinbar schwereren Knochenbau haben als
Jungtiere einer Verpaarung ohne Poly. Die stärkeren Knochen sind häufiger in den
vorderen Beinen und im Brustkorb wahrnehmbar. Einige Züchter berichten, dass die
extra Zehe größer und breiter wirkt als die doppelte Rückkralle (sog.
Daumen). Polys können in den verschiedensten Katzen-Zuchtbüchern in den USA,
z.B. die Cat Fanciers Association (CFA) und The International Cat Association
(TICA) registriert werden.